Montag, 13. Oktober 2014

Warum machst Du das?

Mit diesen skeptischen Worten, begleitet von einem eher verständnislosen Blick, begrüßt mich mein Landlord, als er zufällig zugegen ist, als ich mich nach der Rückfahrt aus Wernigerode, die ich zweimal zwecks power nap unterbrechen musste, aus dem Astra fallen lasse. Aussteigen kann man das wahrlich nicht nennen. Aus dem Sitz, der ja GsD nur wenige cm über der Erdoberfläche positioniert ist, rolle ich nach links hinaus in die Hocke und richte mich dann langsam unter Zuhilfenahme der Fahrzeugaufbauten auf.

Ja, das ist wirklich die Kernfrage: Warum mache ich das?

Ansätze von Erklärungsversuchen:

1. Ich sammle gerne
1.a. Zahlen

Mein 46. (reiner) Marathon, und ich bekomme (ohne weiter Einflußnahme) die 4600 als Startnummer. Zufälle gibt es nicht.

Ich laufe den Harzgebirgslauf (oder allgemein: Brocken-Marathon) jetzt zum 5. Mal. Dreimal komme ich dabei auf dem Gipfel (nach 19.3km) in einem 30sec-Zeitfenster nach 1:56h an, obwohl die Durchgangszeit bei 8km noch bis zu 2min auseinanderklafft. Die Zielzeiten differieren letztlich wieder um 6 Minuten.
Solche Analysen sind unmöglich, wenn man nur einmal an der selben Veranstaltung teilnimmt (und mir würde dann etwas fehlen).



1.b Erfahrungen
Erfahrung ist doch im Wesentlichen nichts anderes als eine ausreichend große Ansammlung begangener Fehler? In diesem Sinne arbeite ich mich beständig voran. 
Man muss (fast) jeden Wasserkocher einschalten, damit er zum Kocher wird. 
Es ist beruhigend, beim Warten auf den Startschuß fürsorgliche Freunde um sich herum zu wissen. Sie drehen einem notfalls 3 Minuten vor dem Start noch das Leibchen richtig herum und berauben einen der Ausrede, das Trikot habe den ganzen Lauf auf den Kehlkopf gedrückt. Ausreden sind sowieso überflüssig.


2. Vielleicht hilft es doch irgendwie.
Man könnte nun meinen: Die obigen Ausführungen werfen erst recht die Frage nach dem Sinn oder Unsinn des Ganzen auf. Das entbehrt nicht einer gewissen Logik.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen